Aus der Kulturgeschichte geplaudert:

Der Oranier-Orden in Nordirland

Nach einem Zeitungsartikel der Mitteldeutschen Zeitung vom 13. Juli 2000 (Lothar Vahar-Matiar):

In Nordirland sagt man kurz "der Zwölfte". Jeder weiß, welcher Tag damit gemeint ist, es ist ein Begriff wie "Ostern" oder "Heiligabend". Doch hat der 12. Juli für die beiden großen Bevölkerungsgruppen in der britischen Provinz eine völlig gegensätzlichen Bedeutung. Für die Protestanten ist der Tag, an dem 1690 William von Oranien die Truppen des katholischen Königs James an der Boyne vernichtend geschlagen hatte, der höchste Feiertag. Für die Katholiken ist es ein Tag der Demütigung, an dem sie nach Ansicht vieler wieder vor Augen geführt bekommen, daß sie Bürger zweiter Klasse sind (Gründung des Oranier-Ordens).

Anmerkung:
William ist Wilhelm III. von Oranien (1650-1702), der Sohn von Wilhelm II. von Oranien (1626-1650).

Verwandtschaftsverhältnisse:
Henriette Catharina von Oranien Nassau (Oranienbaum), die Große Kurfürstin von Brandenburg (Oranienburg), Luise Henriette, und Wilhelm II. sind Geschwister. Somit ist Wilhelm III. der Neffe von Henriette Catharina aus Dessau/Oranienbaum.

Erst mit dem Tod von Wilhelm III., der kinderlos starb, konnte die oranische Herrschaft für das Haus Oranien gesichert werden. Henriette Catharinas Tochter Amalie wurde Stammutter des jetzigen Königshauses der heutigen Niederlande.

Bernhard Hagedorn
Möhlau, den 13.07.00


Kulturgeschichte


Stand: 12.10.2000
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